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ZUSAMMEN LEBEN

KLASSENRAT
Persönlichkeit bilden – Demokratie lernen

„Ich sag` den anderen meine Meinung, egal ob es ihnen passt oder nicht.“
Lena, 7. Klasse

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Was in der Arbeitswelt die Teambesprechung ist, ist in der Schule der Klassenrat. Eine Klasse ist eine Arbeits- und Lebensgemeinschaft mit starkem
Zwangscharakter. Intensive Pflege dieser Gemeinschaft und konstruktiver Austausch sind Voraussetzungen dafür, dass die Mitglieder einer Klasse ein Team bilden und auf gleicher Augenhöhe kooperieren können.

Der auf der Grundlage des Programms Konflikt-KULTUR entwickelte Klassenrat ist eine wirksame Methode für soziales Lernen und Demokratiepädagogik. Sein zentrales Anliegen ist die Sensibilisierung für und die Achtung der Kinder- und Menschenrechte. Er ist persönlichkeitsbildend, fördert prosoziale personelle und kommunikative Fähigkeiten und die Kooperation im Team.

Klassenrat in dieser Form ist Unterricht, Umsetzung des Bildungsplans und handlungsorientierte Demokratiepädagogik zugleich. Er beugt Gewalt und Mobbing in Schulklassen vor. Denn gewaltfrei kommunizieren will gelernt sein. Bitten, wünschen, anerkennen – aber auch klären, abgrenzen und fordern – muss geübt werden und zwar in Beziehungen im Schulalltag.

Inhalte
Die Fortbildungsteilnehmer/-innen lernen u. a.,

  • gewaltfreie Kommunikation im Klassenrat zu initiieren, den Klassenrat zu strukturieren und auch in schwierigen Klassen anzuleiten,
  • die eigene Rolle als Leiter/-in eines Klassenrates zu reflektieren und sich angemessen zu positionieren,
  • den Klassenrat für die Prävention von und Nachsorge bei Gewaltvorfällen und Mobbing zu nutzen,
  • die Entwicklung sozialer und personaler Fähigkeiten zu fördern, z. B. Zivilcourage zeigen, Konflikte konstruktiv ansprechen, Empathie, Mitgefühl und Verantwortung.

Die Umsetzung der Fortbildungsinhalte fördert Persönlichkeitsentwicklung, Zusammenarbeit in der Gruppe und demokratisches Handeln. Das Konzept orientiert sich an sozialwissenschaftlichen Erkenntnissen und an pädagogischen Konzepten der Demokratie- und Moralerziehung.

Im Rahmen der Fortbildung findet in der Regel in der Schulklasse eines/r Teilnehmers/-in eine Methodendemonstration statt. Die Fortbildungsteilnehmer/-innen
erfahren, wie die gezeigten Methoden in den eigenen Schulklassen oder Gruppen konkret umgesetzt und in den Alltag integriert werden können.

Dauer:                2-6 Tage

Teilnehmerzahl:   max. 14

Für Schulen und soziale Einrichtungen bieten wir die Fortbildung vor Ort an. Sie finden in der Regel in Form von zweitägigen Blöcken statt. Zwischen den einzelnen Fortbildungsblöcken liegen 4 bis 12 Wochen, so dass die Inhalte in der Praxis umgesetzt werden können.

Referent      
Jürgen Schmidt, Fachsozialarbeiter für klinische Sozialarbeit (ZVK) und Gestalttherapeut ist seit 1986 im Bereich Soziale Arbeit in Schulen tätig. Seine Schwerpunkte sind Schulentwicklung, Krisenintervention, Bedrohungsmanagement, Konflikthilfe, Intensivpädagogik und Beratung bei Suchtgefährdung und Gewalt.

Zertifizierung
Die Teilnahme an der Veranstaltung wird bescheinigt. Voraussetzungen für ein Zertifikat sind:

  • Regelmäßige Teilnahme
  • Praxisnachweis von 40 Stunden sowie Dokumentation eines Entwicklungsprozesses
  • Videosupervision
  • Bearbeitungsgebühr: 100 Euro

Konflikt-KULTUR
Konflikt-KULTUR wurde bisher in Deutschland und in der Schweiz an 225 Einrichtungen nachhaltig implementiert. Im Einzelnen sind dies 5 Jugendhäuser/-bildungsstätten, 5 Schülerhorte/Heime, 55 Grundschulen, 49 Hauptschulen (teilweise mit Werkrealschule), 27 Realschulen, 13 Erweiterte Realschulen, 10 (Integrierte) Gesamtschulen, 18 Gymnasien, eine Waldorfschule, 20 Berufsbildende Schulen sowie 22 Förderschulen.

Literatur
> Schmidt, J. (2011): Konzept Menschlichkeit — Visionen, Grundsätze und Erfahrungen einer Konfliktkultur an Schulen. In: AGJ-Fachverband (Hg.): In der Schule zu Hause? Chancen einer sozialen Ganztagsschule — Tipps, Konzepte Erfahrungen. Freiburg: AGJ-Verlag. S. 54-83. Download dieses Artikels unter folgendem Link

> Grüner, T./Hilt, F. (2011): Systemische Mobbingprävention und Mobbingintervention. In: Huber, A. (Hrsg.): Anti-Mobbing-Strategien für die Schule. Praxisratgeber zur erfolgreichen und nachhaltigen Intervention. Köln: Wolters Kluwer. S. 89ff.

> Grüner, T./Hilt, F./Tilp, C. (12. vollständig überarbeitete Neuauflage 2015): „Bei STOPP ist Schluss!“ Werte und Regeln vermitteln. Hamburg: AOL-Verlag.