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Erfahrungsbericht POSITIVE AUTORITÄT

 
„(...) Die Fortbildung hat mein Lehrersein enorm verbessert, man könnte sogar sagen: vollständig verändert.

Ich habe heute in meiner eigenen Klasse die Ruheregel eingeführt und es hat - dank der hervorragenden Erklärung und Anleitung deinerseits - sehr gut geklappt. Ich bin gespannt, wie meine Klasse und der Unterricht sich weiter entwickeln und verbessern werden.

Berichten möchte ich noch von einem weiteren Erlebnis, das viel mit der gelernten inneren Haltung und Fähigkeit zur Klassenführung zu tun hat. Ich hatte heute eine Vertretungsstunde in Mathe in einer achten Realschulklasse. Die Rahmenbedingungen waren denkbar schlecht: Abgesehen von Zweig und Altersstufe, die ja eigene Herausforderungen mit sich bringen, hatte die Klasse bis zu dieser vierten Stunde nur Vertretungen. Als die Ablösung des Kollegen von mir beim Wechsel von der dritten zur vierten Stunde stattfand und ich den Raum betrat, war gerade ein unterschwellig agressiver Konflikt zwischen dem Kollegen und einer Schülerin im Gange, den der Kollege autoritär zu behandeln versuchte. Als ich diesen endlich aus dem Raum geleitet hatte, durfte ich nun während der gesamten Stunde die Umsetzung der gelernten Inhalte trainieren, wie bspw. die großen Konzepte der autoritativen Erziehung aber auch die vielen kleinen Tipps wie Abziehen der Toilettenzeit von der Pause, Umgang mit lachen/auslachen usw. Der Knaller war aber, das ein Schüler sich am Ende der Stunde meldet und nach dem Drannehmen zu mir vor versammelter Mannschaft sagt: "Ich finde, dass Sie das heute wirklich gut mit uns gemacht haben."

Ganz ehrlich: So etwas ist mir - obwohl ich schon sagen würde, dass ich generell guten Unterricht mache - in der Form noch nie passiert. Und die positive Rückmeldung war m. E. absolut ehrlich, da es keinerlei Bewertungszusammenhang gibt - ich kenne den Schüler außerhalb der Stunde bisher nicht. Auf meine Nachfrage, was er damit genau meint, sagt er: "Na ja, wie Sie halt mit uns umgegangen sind und wie wir darauf reagiert haben und deswegen gut arbeiten konnten."

Gestern hat mich ein Kollege, mit dem ich in der 7./8. Stunde in einer Arbeitsgemeinschaft einer 8. Klasse zweigübergreifend (Hauptschüler, Realschüler und Gymnasiasten) unterrichte, gefragt: "Auf welcher Fortbildung bist du denn gewesen?" Auf Nachfrage liefert er an Beobachtungen vieles, was aus deiner Fortbildung kommt: schmale und direkte Sprache, wertschätzender aber führender Umgang mit den SuS, eine hochgradig ungestörte Arbeitsatmosphäre usw.

In jeder meiner bisher gehaltenen Stunden, in denen ich die Inhalte umzusetzen versuche, hat sich zudem die Qualität meines Unterrichts hinsichtlich störungsfreien Unterricht massiv verbessert. Die SchülerInnen arbeiten konzentrierter, ich habe weniger Störungen und mit Blick auf mich: Ich gehe sogar teilweise mit mehr Kraft aus der Schule, als ich reingegangen bin.

Auch sonst bin ich viel ruhiger und gelassener (Souveränität, Nullinie, innere Badewanne, ...), sowohl im Umgang mit den Schülern, als auch mit den Rahmenbedingungen und Kollegen. Dadurch werden bei mir Ressourcen und kreative Kräfte frei, die ich vorher nicht abrufen konnte. Und deshalb an dieser Stelle einmal kurz und deutlich im Sinne von langer Rede kurzer Sinn: Vielen Dank, dass ich dies alles von dir so gut lernen durfte!!!

Ich freue mich auf die weiteren Dinge, die ich noch umsetzen möchte. In diesem Sinne: Noch einen schönen Abend und bis bald"